Hike to Happiness (Florian Astor)

Es sollte ein sechswöchiger Urlaub zwischen zwei Jobs werden. Ein geplanter und rationaler Karriereschritt. Doch mein Bedürfnis nach Veränderung und neuen Erfahrungen wurde von Tag zu Tag größer und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr so tun, als würde ich diese Stimme in mir nicht hören. Ich entschloss mich meinen Job als Abteilungsleiter in einem Großkonzern zu kündigen, meine Wohnung aufzugeben, meine Sachen zu verkaufen und alle Sicherheitsleinen zu durchtrennen. Nur mit einem Rucksack und Zelt bin ich losgezogen – vor allem zu Fuß. Dass es nicht mehr einfach nur sechs Wochen Urlaub sein werden, war ab diesem Zeitpunkt schon ziemlich offensichtlich. Hätte mir aber damals jemand gesagt, dass die Reise zwei Jahre dauern und mein Leben einmal um 180 Grad drehen wird – ich weiß nicht, ob ich es durchgezogen hätte!

In den zwei Jahren bin ich einmal von der Süd- zur Nordspitze Neuseelands und durch Südamerika gelaufen. Ich war in der Antarktis und zuletzt trugen mich meine Füße von Mexiko über den berühmten Pacific Crest Trail, die Westküste der USA entlang, bis nach Kanada.

Was als Outdoor-Challenge anfing, entwickelte sich schnell zu etwas ganz anderem. Jeder Schritt der über 8.500 Kilometer brachte mich vor allem an einen Ort, der nicht auf der Karte stand: zu mir selbst! 

Ich nehme Euch mit auf den Anfang meiner Reise voller Extreme auf welcher ich durch atemberaubende Natur gewandert bin, aber auch trostlose Einsamkeit erfahren habe. Fünf Monate lange wanderte ich von der Südspitze zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Es geht um totale Erschöpfung, liebevolle Gastfreundschaft, Mutlosigkeit und Grenzüberwindung. Viel zu spät kam die Erkenntnis, dass es nie ums Ankommen ging, sondern um die vielen Erfahrungen und das Abenteuer zwischendrin. So verkalkulierte ich mich zum Beispiel am Anfang der Tour einmal mit meinen Reserven, ich stand plötzlich ohne Wasser da und hatte aber noch 20 Kilometer vor mir. Was dann passierte war nur der Auftakt zu einer unfassbaren Reise. Auch warum eine ausgekugelte Schulter, dutzende Wespenstiche und ein gebrochener Knöchel die kleinsten Probleme auf der Reise waren, werde ich euch erzählen. Kommt mir auf eine Reise durch spektakuläre Landschaften und einer Achterbahn der Gefühle.